Was tun?

Es war ein schöner Frühlingstag, 10 Uhr am Morgen, und wir bummelten durch unsere kleine, schöne Stadt. Da bemerkte ich Folgendes: Eine etwa 70-jährige Frau wollte auf ihr Fahrrad steigen, um wegzufahren. Auf dem Gepäckträger hatte sie ihre Einkäufe untergebracht. Ihr Problem, das sie abrupt in der Bewegung stoppen ließ, war ein Gummizug, der den Einkauf sichern sollte, sich aber um die Nabe des Hinterrads geschlungen hatte. Die Dame stieg ab und versuchte, mit einer Hand das Rad zu halten und mit der anderen den Gummizug zu lösen.

Da bekam sie die Hilfsbereitschaft unserer kleinen Stadt zu spüren. Binnen einer Sekunde griff ein Mann zu und versuchte, das Rad wieder frei zu bekommen, und ich half, das Rad zu halten. Diese Hilfsbereitschaft unserer kleinen Stadt habe ich auch am eigenen Leib schon erlebt. Als ich stürzte, war gleich jemand da und half mir, ohne viel zu sagen. Es war einfach nur nett.

Das Rad war bald wieder flott und die Frau konnte eigentlich weiterfahren, aber sie erzählte mir noch Folgendes, ganz außer Atem: „Ich habe es sehr eilig.“

Ich dachte mir, was kann so eilig sein? Sie ist eine Frau, die ihr einziges Leben in Ruhe genießen sollte.
Sie erzählte weiter: „Ich muss noch 5 km mit dem Rad fahren und habe einen sehr lästigen 80-jährigen Mann zu Hause, der sein Essen pünktlich auf dem Tisch haben will, sehr oft grantig ist und auch noch zuckerkrank ist.“

Da war sie auch schon weg.
Ich denke noch lange über diese kleine Geschichte nach. Hat die Frau nicht das Recht, ihr Leben zu genießen, solange sie noch lebt? Muss sie sich das gefallen lassen? Ist man nicht selbst verantwortlich, wie man sein Leben führt, und sollte man nicht HALT sagen, wenn man merkt, es geht so nicht weiter?

Es wäre wichtig für die Frau, Unterstützung zu suchen, sei es durch andere Familienmitglieder, professionelle Hilfe oder durch die Organisation von Pflegeleistungen, um ihre Belastung zu verringern und Zeit für sich selbst zu gewinnen.

Hilfe in Österreich:

https://www.sozialministerium.at/Themen/Pflege/Betreuende-und-Pflegende-Angehoerige.html

https://www.arbeiterkammer.at/pflegehotlines