Mein geliebter Gefährte,
wir sind ein altes Ehepaar und feiern nächstes Jahr unseren fünfzigsten Hochzeitstag. Eines der Dinge, die ich an meinem Mann so liebe, ist seine Herzlichkeit gegenüber allen Tieren.

Wir haben eine Hündin namens Anabell, die aus einem Tierasyl in Bulgarien gerettet wurde und schon viel durchgemacht hat. Auch nach sechs Jahren ist sie noch sehr schreckhaft und verkriecht sich sofort, wenn fremde Menschen ihr zu nahe kommen. Uns beiden, ihrer Familie, schenkt sie jedoch ihre Liebe und ihr Vertrauen.
Anabell ist sehr wasserscheu und meidet alles, was mit Wasser zu tun hat. Gestern besprühte Dieter eine Gartenbank aus Aluminium, um sie zu reinigen. Anabell saß in sicherem Abstand bei ihm und schaute ihm gemütlich und ohne Angst zu. Für mich ist das ein Zeichen, wie sehr Anabell uns vertraut und wie freundlich Dieter zu Tieren ist. Er versuchte nicht, sie nass zu spritzen, während manche anderen vielleicht einen Spaß daraus gemacht hätten.
Unsere Anabell hat einen Teppich im Freien, auf dem sie gerne liegt. Natürlich sind darauf viele Haare von ihr. Dieter erzählte mir von einem kleinen Vogel, der auf diesem Teppich herumhüpfte und die Haare sammelte, um sein Nest auszupolstern. Er beschrieb den kleinen Spatz wie einen alten Mann mit einem großen weißen Bart, als er endlich genug gesammelt hatte.
Ich liebe Dieter für seine Freundlichkeit und dafür, dass er seine Umgebung so aufmerksam und liebevoll wahrnimmt.