Geld als es in Österreich noch Schilling gab

MerkmalBeschreibung
Zeitraum1938  bis 1999
AbkürzungS oder öS
ISO-4217-CodeATS
Wechselkurs (fix)1 EUR = 13,7603 ATS

Untereinheit100 Groschen

Süßigkeiten waren sehr selten; ich bekam sie nur zu Ostern und Weihnachten. Das lag wahrscheinlich daran, dass es damals noch nicht so viele Süßigkeiten wie heute gab und sie zudem teuer waren. Als ich vier Jahre alt war, begab ich mich im Sommer mit dem Nachbarjungen Friedl in den Ort. Meine Mutter hatte mir Geld gegeben, vermutlich um etwas zu kaufen. Als wir am Eisgeschäft vorbeikamen, griff ich in meine Tasche und kaufte uns beiden eine Eistüte für einen Schilling, was heute etwa dreizehn Cent entspricht. Das Eis war köstlich, und ich fühlte mich großartig, weil ich meinem Freund auch eine Tüte kaufen konnte.

Dieses Hochgefühl währte jedoch nur bis zu meiner Rückkehr nach Hause. Ich wurde mit einem Kochlöffel bestraft und erhielt Hausarrest, alles, weil ich zwei Schillinge für mich ausgegeben hatte. Ich denke, meine Eltern waren damals sehr arm. Ich wusste nicht genau, warum das so schlimm war; es tat einfach nur sehr weh.

Als ich etwa neun Jahre alt war, bekam ich von meinem Vater Taschengeld – zunächst 2,5 Schilling, später in der Hauptschule dann 5 Schilling. Ich sparte das Taschengeld eisern, um meinen Eltern zu Ostern ein besonders schönes Ei aus der Konditorei zu kaufen. Als ich meine ersparten 30,- Schilling aus meiner kleinen Geldbörse holen wollte, erlitt ich einen Schock: Das Geld war verschwunden. Es war mir so peinlich, dass ich mich lange Zeit nicht mehr in die Konditorei traute.

Als ich meine Mutter nach dem Geld fragte, erklärte sie mir knapp, sie habe es genommen, damit ich es nicht verliere. Ich fühlte mich schlecht und hatte lange Zeit ein ungutes Gefühl.