Eine besondere Weihnachtsgeschichte

Es gibt eine liebe Bekannte, die ich sehr schätze und mit der ich mich fast jeden Monat auf ein nettes Plauderstündchen treffe. Jetzt, in der Vorweihnachtszeit, kamen wir auf unsere ganz persönlichen Bräuche und Erlebnisse rund um Weihnachten zu sprechen. Dabei erzählte ich ihr eine Geschichte, die mich tief geprägt hat – die Weihnachtsfeier, die ich einmal im Krankenhaus verbrachte.

Drei Tage vor Weihnachten musste ich mit der Rettung ins Spital eingeliefert werden. Doch meine Familie ließ sich davon nicht unterkriegen. Mein Mann und meine Tochter brachten alle Geschenke ins Krankenhaus, und wir machten das Beste daraus: Wir feierten gemeinsam und hatten tatsächlich Spaß. Die anderen Damen aus meinem Zimmer konnten den Heiligen Abend zu Hause verbringen, doch ich war froh, dass ich trotz allem nicht allein war.

sdr

Meine Bekannte war neugierig und fragte, warum ich damals ins Krankenhaus musste. Ich erzählte ihr, dass es mein zweiter, glücklicherweise kleinerer Schlaganfall war. Dabei kam ich auch auf meinen ersten Schlaganfall zu sprechen – ein Erlebnis, das mein Leben von Grund auf veränderte.

Damals wurde ich sofort auf die Intensivstation gebracht, an Kabel und Infusionen angeschlossen. Anfangs schien es mir noch relativ gut zu gehen: Ich konnte selbstständig ins Bad gehen und mit meinem Mann und meiner Tochter telefonieren. Doch am nächsten Morgen änderte sich alles. Meine rechte Körperseite war gelähmt, meine Sehkraft verschlechterte sich, und das Schlimmste für mich war, dass ich zwar sprechen konnte, aber niemand mich wirklich verstand.

Es folgte ein langer Weg des Kampfes und der Rehabilitation. Acht Wochen später hatte ich mich so weit erholt, dass ich wieder verständlich sprechen und erste Schritte gehen konnte – anfangs nur wenige, aber es ging aufwärts.

Das Schönste an meinem Gespräch mit meiner Bekannten war jedoch ihre Reaktion. Sie sagte: „Ich habe schon gemerkt, dass dir nicht alles leichtfällt, aber ich hätte nie gedacht, dass du einmal halbseitig gelähmt warst.“

Diese Worte machten mich unglaublich stolz. Sie zeigen mir, wie weit ich gekommen bin, und geben mir die Kraft, weiterhin optimistisch nach vorne zu blicken.