Das mach mir Angst

Hass im Netz
Ein Post im Internet ließ mich nicht los und brachte mich dazu, meine Gedanken dazu aufzuschreiben – nur so kann ich mit dieser Bösartigkeit umgehen.
Es ist erschreckend, wenn die gesamte österreichische Regierung (bis auf eine Partei) und der Bundespräsident auf Facebook so vulgär und abfällig beschimpft werden, dass ich die Worte hier nicht wiederholen werde. Um einer Reaktion von Facebook zu entgehen, hat der Verfasser die Beleidigungen in Buchstabenfolgen wie „S.C.H.E.I…” verschlüsselt.
Es scheint so einfach: Man sitzt zu Hause, lässt seiner Wut freien Lauf und hinterfragt dabei kaum, ob die Informationen, auf die man sich stützt, überhaupt korrekt sind. Es wirkt, als könnte diese Partei nichts Falsches tun.
Ganz offen gesagt, diese Entwicklung macht mir Angst. Ich denke dabei an die Zeit des Zweiten Weltkriegs, den ich Gott sei Dank nicht miterleben musste, und daran, wie alles begann. Was mir besonders Sorgen macht: An dem Jahrestag der Reichskristallnacht, der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, in der es in Deutschland und Österreich zu massiven Gewalttaten gegen Juden sowie zur Zerstörung ihrer Geschäfte und Gotteshäuser kam, rief dieselbe Partei zu einem Marsch gegen die Regierung auf. Sie sprachen sogar von „Kampf” und „Befreiung Österreichs”.
Die Reichskristallnacht, auch als Reichspogromnacht bekannt, markiert ein düsteres Kapitel der Geschichte. Der Begriff verweist auf die zahllosen Glasscherben – ein makaberer Ausdruck, der zeigt, wie gefühllos die Nationalsozialisten diese Ereignisse sahen.
Ich empfinde Angst, obwohl ich Österreich als ein wunderschönes, freies und glückliches Land erlebe. Wir haben eine funktionierende Demokratie, wir leben in Freiheit und können unsere Meinung äußern, ohne Verfolgung fürchten zu müssen.
Ich habe zumindest diesen Schreiber aus meiner FB-Freundesliste entfernt.