Akzeptanz, Toleranz

Akzeptanz, von lateinisch „accipere“, bedeutet, etwas gutzuheißen, anzunehmen oder zu billigen.

Toleranz, auch als Duldsamkeit bekannt, bezeichnet allgemein das Gelten lassen und Gewähren lassen.

Es wird deutlich, dass Akzeptanz auf Freiwilligkeit beruht und eine aktive Komponente besitzt, im Gegensatz zur passiven Duldung, die durch das Wort Toleranz beschrieben wird. Akzeptanz drückt ein zustimmendes Werturteil aus und bildet somit einen Gegensatz zur Ablehnung.

  • Um mit sich selbst im Frieden zu leben, ist es wichtig, sich so zu akzeptieren, wie man ist.
    Selma Lagerlöf, geboren am 20.11.1858 und gestorben am 16.03.1940, eine schwedische Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin, betonte die Einzigartigkeit eines jeden Menschen, die sich aus seinen Stärken und Schwächen zusammensetzt.

Bezogen auf mein eigenes Leben:
Das Akzeptieren meiner Situation nach meinem Schlaganfall 2008, bei dem sich einiges veränderte, war entscheidend. Auch wenn meine rechte Hand immer noch nicht richtig beweglich ist und mein rechtes Bein nicht vollständig in Ordnung ist, konnte ich nach acht Wochen wieder gehen und hatte es geschafft, meine Sprache wiederzuerlangen. Trotz der Schwierigkeiten im Ausdruck habe ich gelernt:

  • Wie mich andere sehen und behandeln, ist mir egal.
  • Ich akzeptiere mich so, wie ich bin.
  • Trotz allem geht es mir sehr gut.
  • Ich setze mich durch.

Ein Beispiel aus meinem Leben: In einem Supermarkt beschwerte sich ein älterer Herr hinter mir, dass „diese Leute nicht weitergehen und ihn behindern“. Normalerweise wäre ich einfach weitergegangen, aber dieses Mal drehte ich mich um und sagte laut (es war im ganzen Markt zu hören): „Ich fühle mich durch ihre Aussage sehr betroffen, denn ich bin behindert.“ Er erwiderte: „Ich fühle mich nicht betroffen.“ Ich sagte erneut laut: „Sie können einen anderen Gang nehmen, wenn ich zu langsam bin.“ „Und ich fühle mich sehr betroffen.“ Dann kam seine Frau und zog ihn weg.

Oft sträuben wir uns dagegen, Dinge zu akzeptieren, die wir nicht ändern können.
Viele kennen das „Gelassenheitsgebet“, in dem wir uns die Gelassenheit wünschen, anzunehmen, was wir nicht ändern können, die Kraft, zu ändern, was zu ändern ist, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Die Umsetzung ist jedoch oft alles andere als einfach.

Wenn zwei verschiedene Menschen zusammenkommen, treffen gleichzeitig auch zwei verschiedene Sichtweisen auf das Leben auf. Jeder hat eigene Vorstellungen von bestimmten Dingen, hält bestimmte Werte für besonders wichtig und strebt bestimmte Ziele an. All dies entwickelt sich im Laufe des Lebens und macht heute einen Teil der Person aus. Wer die Sichtweisen anderer akzeptiert, zeigt echte Anerkennung und erfährt, wie es ist, wenn Menschen sich wirklich öffnen.In vielen Streitereien und Diskussionen geht es oft darum, die Gedanken des anderen nicht akzeptieren zu wollen. Manche Menschen verurteilen andere Meinungen, stellen sich taub und hören nicht zu, wenn andere ihnen etwas erzählen. Sie ignorieren einfach alles oder zeigen deutlich, dass die Meinung absurd ist. Erst wenn jemand ähnliche Gedanken vertritt, beteiligen sie sich wieder am Gespräch. Die Gründe dafür sind vielfältig: Vielleicht braucht man unbedingt einen Verbündeten, um gegen die Meinungen anderer anzukämpfen, vielleicht glaubt man, dass alle, die anderer Meinung sind, einfach Schwachköpfe sind, oder vielleicht ist man zu eitel, um sich andere Sichtweisen anzuhören (aus dem Internet).

Wer so durch die Welt geht, verpasst viel Schönes. Erleben und akzeptieren kann man nur, wenn man den anderen erzählen lässt und dabei wertfrei zuhört. Wenn der andere spürt, dass man ihm Dinge vorwirft oder ihn für etwas verurteilt, bleibt immer etwas verborgen.

Bezogen auf mein Leben: Ich habe mir angewöhnt, jeden Menschen zuerst einmal so zu akzeptieren, wie er ist. Bei manchen Menschen bemerkte ich nach einiger Zeit, dass ihre Art nicht zu mir passte. Dann versuchte ich, soweit es ging, den Menschen zu ignorieren oder aus dem Weg zu gehen. Natürlich gab es Menschen, die nicht in mein Leben passten, aber mit denen ich trotzdem zusammenarbeiten musste. Es half mir, diese Menschen trotzdem zu akzeptieren, soweit es die Arbeit betraf. Das funktionierte sehr gut. Wenn man sich selbst akzeptiert, fällt es leichter, auch andere Menschen zu akzeptieren.