Taschentücher
Aus meiner Kindheit / Dieter

Ich war noch klein und meine Familie bestand aus 10 Kindern und den Eltern. Eine große Familie, aber 1960 war das nicht so außergewöhnlich, es gab ja noch keine Pille und Verkauf und Werbung von Kondomen wurde gemäß Gewerbeordnung § 41a verboten.
Wir hatten nur ein Einkommen und daher nicht viel Geld, also versuchte meine Mutter zu sparen wo sie nur konnte. Natürlich gab es nur ganz selten Fleisch und das bekam nur Vater, aber die Sauce davon und die Kartoffelknödel waren so köstlich, dass es uns fast nicht auffiel.
Rinderbraten mit Sauce meiner Mutter

Dann noch die Geschichte mit den Taschentüchern. Das Mehl kaufte meine Mutter immer in großen Stoffsäcken, ich glaub es waren fünf Kilogramm Mehl.

Wenn diese Leinensäcke leer waren, machte meine Mutter daraus Taschentücher.
Erst ab den 1970er Jahren setzte sich das Papiertaschentuch endgültig durch. Es war hygienischer und das umständliche Waschen fiel weg.
Das heißt, alle Menschen verwendeten damals nur Stofftaschentücher, aber unsere waren selbst genäht.